Die Entwicklungszeit von Microsofts neuem Betriebssystem Windows Vista beläuft sich offiziell auf fast sechs Jahre. Ursprünglich hatte man sich jedoch zu viel vorgenommen, so dass 2004 entschieden wurde, das Projekt neu zu starten und auf Basis des Kernels von Windows Server 2003 weiterzuentwickeln.
Bis dahin war schon einiges an Arbeit investiert worden, so dass bereits erste Vorabversionen des neuen Betriebssystems vorlagen, das damals noch den Codenamen "Longhorn" trug. Eine dieser Vorabversionen war Windows Longhorn Build 4074, die auf der Windows Hardware Engineering Conference 2004 verteilt wurde.
Sie hatte einige interessante Eigenschaften, die jedoch nicht bis in die fertige Ausgabe von Windows Vista überdauerten. Einige Windows-Fans erklärten dann vor etwas mehr als einem halben Jahr, auf Basis dieser Vorabversion eine eigene Weiterentwicklung von Windows "Longhorn" erarbeiten zu wollen, was nun offenbar Früchte trägt.

Die Macher haben auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite eine erste Version ihres "neuen" Windows "Longhorn" veröffentlicht, die nun den Namen "Longhorn Reloaded" trägt. Es handelt sich dabei um den Release "Milestone 1" der mittlerweile wegen einiger kleiner Fehler erneut aufgefrischt wurde.
Longhorn Reloaded liegt in Form eines fast 800 Megabyte großen ISO-Images vor, das nach dem Brennen auf einen Rohling mit ausreichender Kapazität wie jedes andere Windows installiert werden kann. Nach Angaben der Entwickler, sollte ihr Produkt auf den meisten aktuellen Rechnern recht problemlos seinen Dienst tun können.
Microsoft dürfte die Eigeninitiative der Longhorn-Fans nicht sonderlich positiv aufnehmen. Schon vor einiger Zeit hatte das Unternehmen erklärt, dass man das Engagement unabhängiger Entwickler, eigene Anwendungen und Services zu entwickeln, zwar begrüsse, die Modifikation und Verbreitung des Microsoft eigenen Programmcodes aber nicht erlaubt sei.
Weitere Informationen: Longhorn-Reloaded.org